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Louwen-Ernährung für eine leichtere Geburt

  • Autorenbild: Anna Schuh
    Anna Schuh
  • 24. Sept.
  • 3 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 8. Okt.


schwangerer Frau mit Babybauch isst Obst - Schwangerschaftsbegleitung, Doula, Anna Schuh

Der Frankfurter Gynäkologe Prof. Dr. Frank Louwen stellte eine spannende Beobachtung: Noch vor rund 50 Jahren war es eher ungewöhnlich, dass so viele Schwangerschaften so weit über den errechneten Geburtstermin „übertragen“ wurden wie heute. Auch die Geburtsdauer hat sich verlängert, und Geburten werden heute von Frauen häufiger als schmerzhafter erlebt. Er stellt sich als die Frage was sich verändert hat. Sein Schluss - die Ernährung.


Im Vergleich zur ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts und davor, haben wir heute ein Überangebot an Lebensmitteln. Unsere Ernährung ist kohlenhydratreicher, und voller schnell verfügbarer Zucker. Louwen vermutet, dass genau das eine entscheidende Rolle spielt. Er hat dazu eine Meta-Analyse ausgewertet und sein Konzept entwickelt, das heute als Louwen-Ernährung bekannt ist.




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Louwen-Ernährung als Geburtsvorbereitung


Die Idee ist simpel: In den letzten sechs Wochen der Schwangerschaft verzichtet man weitgehend auf schnelle Kohlenhydrate (Zucker, Weißmehl, Softdrinks, Süßigkeiten). Stattdessen stehen Lebensmittel mit niedrigem glykämischen Index im Vordergrund – also Vollkornprodukte, Gemüse, Hülsenfrüchte, Nüsse und ausgewählte Obstsorten.


Das Ziel: Dein Blutzucker bleibt stabil – und genau das kann die Geburt erleichtern.



Insulin – was es im Körper bewirkt


Insulin ist das Hormon, das den Blutzuckerspiegel reguliert. Immer wenn wir Kohlenhydrate essen, steigt der Blutzucker, und Insulin sorgt dafür, dass die Zuckermoleküle aus dem Blut in die Körperzellen gelangen. Dafür dockt Insulin an speziellen Rezeptoren in den Zellen an – und beeinflusst dabei auch andere Hormone.



Prostaglandine – warum sie für die Geburt wichtig sind


Prostaglandine sind Gewebshormone, die in der Schwangerschaft ab etwa der 35. Woche vermehrt gebildet werden. Sie helfen, den Muttermund weicher zu machen und den Gebärmutterhals zu verkürzen – der Körper bereitet sich damit Schritt für Schritt auf die Geburt vor.


Damit sie wirken können, brauchen auch Prostaglandine Rezeptoren an der Zelloberfläche. Wenn viel Insulin im Blut ist, besetzt es diese Rezeptoren, Prostaglandine können dann schlechter wirken, was dazu führen kann, dass der Geburtsbeginn hinausgezögert wird und die Geburt schwieriger verläuft. Das Baby hat schlichtweg keine Einladung bekommen sich auf den Weg zu machen.



Vorteile der Louwen-Ernährung


Frauen berichten, dass die Louwen-Ernährung:


  • den Geburtsbeginn erleichtert, und weniger lange übertragen wurde

  • die Eröffnungsphase verkürzt wurde,

  • und die Geburt insgesamt als weniger schmerzhaft empfunden wurde.


Viele Frauen berichten von guten Erfahrungen. Wissenschaftlich ist es noch nicht endgültig belegt – erste Analysen berichten aber positives.



Für wen geeignet – und für wen nicht?


  • Geeignet für gesunde Schwangere ohne besondere Vorerkrankungen.

  • Nicht geeignet für Frauen mit Typ-1-Diabetes: Hier sind Insulinsteuerung und Ernährung anders geregelt, und eine eigenmächtige Umstellung kann riskant sein.

  • Bei Schwangerschaftsdiabetes oder anderen Erkrankungen unbedingt ärztliche Rücksprache halten.



Inhalt der Ernährung – was essen, was meiden?


Erlaubt / empfohlen:

  • Vollkornprodukte (Hafer, Quinoa, Vollkornnudeln, Vollkornbrot)

  • Hülsenfrüchte (Linsen, Bohnen, Kichererbsen)

  • Gemüse in großer Vielfalt

  • Obstsorten mit niedrigem glykämischem Index (z. B. Beeren, Äpfel)

  • Nüsse, Samen, Milchprodukte, Eier, Fisch, Fleisch (nach Bedarf und Verträglichkeit)


Meiden:

  • Zucker und Süßigkeiten

  • Limonaden, Säfte

  • Weißmehlprodukte (helle Nudeln, Weißbrot, Gebäck)

  • stark verarbeitete Fertigprodukte



Dr. Louwen betont, dass das Konzept bewusst einfach ist. Es geht nicht um komplizierte Ernährungspläne, sondern nur darum, in den letzten Wochen schnelle Kohlenhydrate zu meiden.


Die Louwen-Ernährung kann dich in den letzten Wochen gut begleiten. Wenn du Vorerkrankungen hast: sprich unbedingt vorher mit deiner Hebamme oder Ärztin.



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